Weine mit Herkunft und Charakter

Weinregion Bielersee – Einzigartiges Terroir

Um die 80 Produzenten bewirtschaften die Rebberge rund um den Bielersee. Die Unterschiede der einzelnen Lagen und Weine sind dabei gewaltig. Die besten Lagen befinden sich an den steilen Südosthängen des Juras. Die Böden sind karg und stark kalkhaltig und bringen teilweise Weine von grossem Charakter und langem Lagerpotenzial hervor. Die Lagen nahe am See oder in der Fläche sind einfacher zu bewirtschaften und ergeben fruchtig-frische Landweine. Jung getrunken sind diese ideale Apéroweine und Begleiter lokaler Käse- und Wurstspezialitäten.

Die Lage Vogelsang, aus welcher der gleichnamige Pinot Noir von Gromann & Söhne stammt

Rebsorten

Die noblen drei

Obwohl über 40 Rebsorten am Bielersee angebaut werden, sind nur wenige davon wirklich geeignet, das grosse Potenzial der besten Terroirs auszudrücken. Der lokale Chasselas und die beiden Burgundersorten Pinot Noir und Chardonnay bringen dort Weine grosser Komplexität, Eleganz und Lagerfähigkeit hervor. Vins de garde französischer Tradition, die sich auch im internationalen Vergleich qualitativ zur Spitzengruppe zählen dürfen.

Weitere Rebsorten

Auch aus Chasselas, Chardonnay und Pinot Noir werden die beliebten Traditionsweine hergestellt. Dazu kommen Weine aus den weissen Rebsorten Müller-Thurgau, Sylvaner, Pint Gris, Savagnin Blanc, Sauvignon Blanc, Pinot Blanc, Viognier, Gewürztraminer, Muscat, Kerner, Rheinriesling, Freisamer und Bianca. Rote Traditionsweine entstehen auch aus Gamay, Merlot, Gamaret, Garanoir, Syrah, Diolinoir, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Malbec, Zweigelt, Mara, Carminoir, Blaufränkisch und Saint Laurent.

Die Reben werden zurück geschnitten und vorbereitet auf den Frühling

Weine

Weisse Spitzenweine

Der Chasselas bringt in Toplagen sehr mineralische Weine mit guter Struktur und langem Abgang hervor. Oft blühen diese erst nach drei bis fünf Jahren richtig auf und sind auch nach ein oder zwei Jahrzehnten noch hervorragend in Form.

Der Chardonnay ist die weisse Rebsorte des Burgunds und findet in den eher kargen, kalkhaltigen Spitzenlagen am Bielersee eine optimale Grundlage, um seine grossen Qualitäten zu zeigen. Obwohl in der Jugend oft schon sehr betörend zu trinken, wird in der Regel erst nach fünf bis sieben Jahren erkennbar, wie gross der Einfluss des Terroirs auf die Weine ist. Hochkomplexe, strahlende, mineralische Weine, die sich qualitativ zwar mit ihren Burgundischen Vorbildern vergleichen lassen, doch in jedem Augenblick ihre Herkunft vom Bielersee zeigen.

Rote Spitzenweine

Auch der Pinot Noir stammt aus dem Burgund. Kaum eine andere rote Rebsorte ist so geeignet, feinste Eigenheiten ihrer Herkunft hervorzubringen. Die grossen roten Lagenweine des Bielersees entstehen ausschliesslich aus alten Pinot Noir Rebstöcken, die in den steilen Spitzenlagen hoch über dem See wachsen. Nach burgundischer Art in kleinen Holzfässern ausgebaut, kommen sie erst Jahre nach der Ernte und in kleinsten Mengen auf den Markt. Sie sind strukturiert und komplex, doch trotzdem von einer Leichtigkeit und Eleganz, wie sie nur Terroirweine grossen Formats aufweisen.

Traditionsweine

Die grosse Mehrheit der Bielerseeweine, auch aus Chasselas, Pinot Noir und Chardonnay, wird in einfacheren Lagen angebaut und zu herrlich unkomplizierten Traditionsweinen verarbeitet. Die gesetzliche Bezeichnung der Herkunft, die ``Bielersee AOC``, gilt für die ganze Region und verrät dem Konsumenten leider nichts über die eigentliche Qualität des Weins. Die Mitglieder des Vereins Weinkultur Bielersee weisen die Herkunft ihrer Lagenweine auf der Etikette aus.