„Besonders gelungen“ – Bielerseeweine in der NZZ
Der renommierte Weinjournalist Peter Keller schrieb kürzlich über „Besonders gelungene Weine vom Bielersee“. Zwei der vier ausgewählten Tropfen stammen von unseren Mitgliedern Steiner und Krebs. Hier ein Auszug aus dem Artikel:
Klein, aber fein: Das ist die attraktiv gelegene Weinbauregion am Bielersee. Nur gerade 220 Hektaren sind mit Reben bepflanzt. Doch was die (besten) Winzer und Winzerinnen hervorbringen, lohnt sich allemal zu degustieren und zu geniessen.
Wer Biel mit dem Zug in Richtung Neuenburg verlässt, kommt nach wenigen Minuten in den Genuss von Bilderbuch-Rebbergen. Die terrassierten, steilen Südosthänge des Bielersees bilden eine perfekte Kulisse für einen Besuch. Ortsnamen wie Twann, Ligerz, Schafis oder La Neuveville sind vielen ein Begriff.
Die Weinbauregion zählt lediglich eine Rebfläche von 220 Hektaren, inklusive den Weingärten auf der St. Petersinsel und in Gemeinden wie Erlach und Ins. Weinpolitisch gesehen gehört die Weinbaugegend um den Bielersee zur Drei-Seen-Region mit dem Neuenburger- und Murtensee.
Innovative Winzer
Allerdings finden die edlen Tropfen selten den Weg über die Grenzen hinaus. Wer hat schon einmal in einem Restaurant in Zürich einen Wein vom Bielersee getrunken? An den Gestaden des idyllischen Gewässers wachsen über 40 verschiedene Rebsorten. Bei den Weissen gibt der Chasselas den Ton an, bei den Roten der Pinot noir. Das hat seinen Grund: Die vorherrschenden Kalkböden bilden die perfekte Unterlage für die beiden Varietäten.
Zudem profitieren die Reben vom Wärmespeicher-Effekt des Sees sowie den mikroklimatischen Vorzügen der Terrassen. Die geografischen und klimatischen Vorzüge hat die Innovationsfreude der Produzenten gefördert. Man findet heute am Bielersee auch Spezialitäten wie Chardonnay, Sauvignon blanc, Gamaret oder Syrah sowie Exoten wie Freisamer oder St. Laurent.
Als kleiner Vorgeschmack seien hier vier Beispiele erwähnt, die mir bei meinem kürzlichen Besuch am Bielersee besonders gut gefallen haben.
Der Geradlinige
Chasselas Clos à l’Abbé 2019, Weingut Steiner, Schernelz: Dieser Weisswein stammt aus einer Einzellage und überzeugt durch seine Geradlinigkeit und seinen Trinkfluss. Schönes, vielfältiges Bouquet von Zitrusfrüchten, leicht mineralisch, im Gaumen trocken, leicht, aber mit Druck, elegant, gute Säure, relativ langer, leicht salziger Abgang, ideal zum Apéro.
Der Elegante
Pinot noir Alte Reben 2015, Weingut Krebs, Ligerz: Der ausgewogene Wein ist wunderbar gereift und überzeugt mit einer komplexen Aromatik von roten Beeren und würzigen Noten. Im Gaumen vereinen sich Kraft und Eleganz auf perfekte Art und Weise. Der Abgang des gut strukturierten Pinots noir ist lang anhaltend. Auf dem Markt ist der 2018er erhältlich.